Eine
fast 500 Seiten feiste Autobiographie, die ihre Verplaudertheit im
Titel trägt und erst recht nur bis 1969 reicht: Dear
me!
Aber wir sprechen von John Cleese. Und es ist nicht nur die globale
Zuneigung, die einen bei der Stange hält, das Buch ist tatsächlich
lustig. Etwa als er seinen allerersten Hitler-Auftritt beschreibt.
Ebenso viel wie über die Person Cleese (er hat etwa seine Unschuld
erst mit 25 verloren) ist über die Praxis der Comedy zu erfahren.
Nach welch großem Wagnis großer Humor verlangt, beschreibt er in
einer Szene mit seiner passiv-aggressiven Mutter. Sie habe „den
Kosmos als eine einzige riesige Sprengfalle“ erlebt, und als sie
ihm einmal minutiös schildert, warum sie des Lebens überdrüssig
sei, bietet er ihr an, einen Killer zu engagieren. „Oh Gott, ich
bin zu weit gegangen‘, dachte ich. Und dann fing sie laut gackernd
an zu lachen. Ich glaube, ich habe sie nie so sehr geliebt wie in
diesem Moment.“ Seine Autobiographie ist auch nirgendwo schöner.
Und sie wartet mit einem echten Happy End auf: 1969 gründet Cleese
gemeinsam mit fünf Kollegen „Monty Python“.
John Cleese: Wo war ich
noch mal? Autobiographie. Blessing, 480 S., 23,70 Euro
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